Jonas Müssig
Kunst und Chemie geht das?
Flüssigkristalle ermöglichen uns das Fernsehen mit LCD Monitoren (english: liquid crystal display, deutsch: Flüssigkristallanzeige), aber nur Wenige wissen die visuelle Schönheit und Einzigartigkeit der Flüssigkristalle selbst zu schätzen.
Auf den Bildern von Jonas werden polarisationsmikroskopische Aufnahmen verschiedener Chemikalien mit flüssigkristallinen oder kristallinen Strukturen zu sehen sein. Allerdings werden nur die wenigsten Betrachter einen Zusammenhang zur Chemie erkennen. Jonas hat die chemischen Strukturen ausgenutzt um auf eine andere Art und Weise zu „zeichnen“ und somit abstrakte Bilder zu kreieren. Seine Arbeitsmethode ist nicht zu vergleichen mit einem Pinsel, mit dem man gezielt zeichnen kann, sondern eher mit einer Momentaufnahme einer Fotokamera. Wie bei einem Schnappschuss kommt es auf den richtigen Moment und Fingerspitzengefühl an. Dabei ist die Wahl einer geeigneten Temperatur entscheidend, da Chemikalien ihr physikalisches Verhalten und somit auch ihre Erscheinung unter dem Mikroskop mit der Temperatur verändern.
Manche Werke erinnern allerdings eher an Gemälde als an Photographien, was eine Eingliederung in eine klassische Kunstform schwierig macht. Am ehesten kann man die Werke als Photographie eines Gemäldes bezeichnen, wobei der Name des Zeichners „Chemikalie + Aggregatzustand“ und der Name des Künstlers „Jonas“ lautet.
Auf dem Kunstrasen Open Air werden ausgewählte Photographien von Jonas Müssig zu sehen sein. Überzeugen Sie sich also am besten selbst, ob Kunst und Chemie etwas gemeinsam haben.