SOFIA GREFF
Letztes Jahr zeigte die in Hainstadt/Buchen lebende Künstlerin zum ersten Mal auf dem Kunstrasen Open Air ihre Werke.
Wir freuen uns, auch bei unserer Gruppenausstellung am 7. Juli Sofia Greff präsentieren dürfen!
Zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen, Aktionen und Residenzen sowie diverse Kunstpreise dokumentieren die künstlerische Laufbahn und Schaffensweise der 1975 in Karlsberg/Rumänien geborenen Künstlerin.
Meisterschülern wurde sie an der Städelschule in Interdisziplinärer Kunst bei Prof. Ayse Erkmen, Freie Kunst hat sie an der Kunsthochschule in Kassel bei Prof. Rademacher studiert, den Master in „Visual Performance“ hat sie vom Dartington College of Arts, GB.
Kunst und Spiel
Durch ihr Interesse an den Beziehungen zwischen den Alltagsdingen, der Vergänglichkeit und Unbeständigkeit, liegt in ihrer Arbeit der Schwerpunkt auf der Unmittelbarkeit und Improvisation. Sowohl in der Zeichnung, der Collage wie auch in der performativen Arbeit ist das spielerische Agieren wesentlich.
Dies geht zusammen mit der flexiblen Arbeitsweise der Künstlerin: Ohne Notwendigkeit eines Ateliers, zeichnet sie an verschiedenen Orten, auf kleinen Formaten, die sie überallhin mitnehmen kann. Die Inspiration von Aussen reizt sie. Mit schneller, flüssiger Strichführung des schwarzen Fineliners hält sie verschiedene Situationen fest.
„Zwischenräume“
Ein anderthalbjähriges „Wohnprojekt“ war Höhepunkt dieser flexiblen Arbeitsweise. Die Künstlerin wohnte in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren jeweils für zwei Wochen zu Gast in verschiedenen Wohnungen in Deutschland. Während dieser Zeit hat sie gezeichnet und zum Abschluss jeder „Wohnsituation“ gab es eine kleine Ausstellung. (Katalog „Zwischenräume“)
Mit der Geburt ihres ersten Kindes endete das Projekt und die Künstlerin ließ sich in Buchen/Odenwald nieder. Nun mit drei Kindern weniger flexibel, hat sie ein Jahr lang täglich eine Zeichnung online gestellt und dabei begonnen diese mit Collagen aus gefundenen Zeitschriftenbilden zu ergänzen. Die Arbeit mit der Gattung der Collage, bei der die Begegnungen von Linien und Bildern neue Kombinationen und Situationen kreieren bildet aktuell einen Schwerpunkt ihrer Arbeit.
Zeichnung als Performance
Das intensive Gefühl des live-Auftrittes, der geteilte Augenblick, sowie das besondere Gefühl, die Zeugen des Werkes im Moment des Entstehens zu erleben, stellt die Grundlage ihrer performativen Arbeit dar. Die „lebendigen Bilder“ entstehen, indem gewöhnliche Handlungen hinterfragt und aus dem Zusammenhang genommen werden. Oft verwendet sie dabei Alltagsmaterialien, welche, wie bei den Collagen, in neue Zusammenhänge gestellt werden.
Sofia Greff erforscht die Beziehung zwischen Performance und Zeichnung , sowie Aspekte der Zeit, des Raumes, der Entwicklung und des Prozesses.
Das Zeichnen kann sie dabei im wahrsten Sinne des Wortes vereinnahmen: Der Zeichenstift kann durch andere Werkzeuge ersetzt werden, wie zum Beispiel den Körper selbst. Für das Auge wird das Material zur Linie, wie Zahnseide, Wasser oder Falten. Der Zeichenuntergrund ist dafür nicht nur Papier, es kann der blanke Boden, ein Fenster, ein Spiegel oder die Netzhaut selbst sein. Das Aufbrechen ins drei-Dimensionale – die Linie im Raum – und ins zeitlich Begrenzte reizt sie bei ihren Live-Aktionen besonders.
Am 7. Juli zeigt Sofia Greff bei der Kunstrasen Gruppenausstellung im Eiermann-Saal des Hotels Prinz Carl eine Auswahl ihrer Werke.